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Miguel Angel Sepulveda

Über den Autor:
1993 Studienabschluß an der Universität von Washington (USA). Forschungsarbeit in Spanien, Israel, Japan und den USA. Er entdeckte Linux ungefähr bei Kernel Version 0.98 (Es war Liebe auf den ersten Blick). In seiner Freizeit ist er Chefredakteur des LinuxFocus.

Inhalt:

  1. Einleitung
  2. Installation
  3. Benutzung
  4. Literaturhinweise

Installation der spanischen Manual-Pages

[Illustration]

Zusammenfassung:

Dieser Artikel beschreibt die Installation der spanischen Manual-Pages.



 

Einleitung

Der große internationale Erfolg von Linux liegt zum einen in der Verfügbarkeit des Source Codes, zum anderen in der hervorragenden Dokumentation und den Anleitungen die für dieses Betriebssystem existieren. Wenn Linux auch in Spanien ein Erfolg sein soll, benötigen wir spanische Dokumentation in der gleichen Qualität wie die englische. Es gibt mehrere Projekte, die sich mit der Übersetzung von HOWTOs, mini-HOWTOs, LDP Handbüchern (Linux Documetation Projekt) und auch der Manual-Pages beschäftigen. "Manpage-es" wurde als Name für das letztere Projekt ausgewählt.

Vor einem Jahr begann eine Gruppe Freiwilliger damit, die Manual Pages, die in den üblichen Distributionen (Slackware, Debian, RedHat) enthalten sind, zu übersetzten. Bis jetzt drehten sich all unsere Bemühungen um die Übersetzung. Wie auch immer, wir haben erkannt, daß wir einen wichtigen Teilaspekt des Projektes nicht berücksichtigt haben: Die Installation und Benutzung der spanischen Manual Pages, für diejenigen, die mit UNIX beginnen.

UNIX hat ein spezielles System zur Anzeige von Handbüchern und spezieller Hilfe Seiten. Der wichtigste Befehl um auf diese Seiten zu zugreifen ist man. Dieser Befehl ist der Einstiegspunkt in die Datenbank, die die Manual Pages einer Linux Distribution verwaltet. Die Seiten selbst sind in TROFF/NROFF, einer alten Computer-Satzsprache geschrieben. Jede UNIX Version speichert die Manual Pages in einem bestimmten Verzeichnis. Das Standard Verzeichnis bei Linux ist /usr/man.

 

Installation

Es ist wichtig anzumerken, das die Version von man, die Sie benutzen, in der Lage ist, spanische Sonderzeichen zu benutzen. Der Standard Zeichensatz (Latin1) unterstützt die Sonderzeichen, die in den meisten westeuropäischen Sprachen, einschließlich Spanisch, vorkommen. Deswegen muß man Latin1 Zeichen verstehen. Jede Version nach man-1.4f ist dazu in der Lage. Wir sind davon überzeugt, daß die meisten aktuellen Linux Distributionen eine entsprechend aktuelle Version von man enthalten.

Der nächste Schritt besteht darin, eine aktuelle Distribution von "manpages-es" zu besorgen und diese in einem Verzeichnis zu entpacken. Diese Distribution findet sich an den verschiedensten Plätzen, zum Beispiel auf der Hompage des Projektes. Die aktuelle Version ist man-pages-es-0.2. Nach dem Download entpacken Sie die Datei mit dem folgenden Befehl:

	gunzip -c man-pages-es-0.2.tar.gz | tar -xvf -

Ein neues Verzeichnis mit dem Namen man-pages-es-0.2 wurde angelegt. Es beinhaltet die Manual Pages. Wechseln Sie nun in dieses Verzeichnis:

	cd man-pages-es-0.2

und schauen sich die Distribution von "manpages-es" an. Die Seiten sind in verschiedene Sektionen gegliedert (1 bis 8) und befinden sich in den entsprechenden Unterverzeichnissen. Außerdem gibt es ein Makefile, das wir benutzen werden, um die Manual Pages zu installieren. Schauen Sie sich das Makefile an, um zu verstehen, was bei der Installation geschieht.

Um die Manual Pages an die entsprechende Stelle zu kopieren, führen Sie einfach folgendes aus:

	make install
Dies muß als Superuser (root) geschehen, da wir in das Verzeichnis /usr/man schreiben. Wenn make fertig ist, hat es ein Verzeichnis /usr/man/es angelegt, das die spanischen Manual Pages beinhaltet. An diesem Punkt ist die Installation zu Ende.

Eine Option für Benutzer mit begrenztem Festplattenspeicher besteht darin, die Manual Pages in komprimierter Form abzuspeichern. Hierzu sollte der Befehl man in der Lage sein, komprimierte TROFF Dateien zu verarbeiten. Auch hier sollten alle aktuellen Linux Distribution ein entsprechend aktuelles man enthalten. Um die komprimierten Manual Pages zu installieren, gehen Sie wie folgt vor:

	make gz
	make install.

Zum Schluß muß nur noch die Datei /etc/../../common/November1997/man.config bearbeitet werden. Diese Datei beinhaltet die Optionen zur Steuerung von man. Um genau zu sein, müssen wir nur sicherstellen, das TROFF/NROFF Quelldateien mit Latin1 Zeichensatz verarbeiten können. Als Beispiel ist hier die Datei, die ich auf meinem System benutze. Der einzige Unterschied zum Original besteht in den folgenden Zeilen:

	NROFF /usr/bin/groff -Tlatin1 -mandoc
	NEQN /usr/bin/geqn -Tlatin1
Dadurch lege ich fest, daß groff und geqn den Latin1 Zeichensatz verwenden sollen.  

Benutzung

Wir wissen nun, das wir die Seiten richtig installiert und konfiguriert haben. Um sie zu benutzen, muß jeder Benutzer die Umgebungsvariablen LANG und LESSCHARSET setzen. Diese Variablen können auch global gesetzt werden und somit die spanischen Manual Pages als Standard setzen. Die erste Variable kontrolliert locale (also die Sprache, die in einer aktiven Shell Umgebung benutzt wird). Wenn LANG=es ist, sucht der Befehl man die Manual Pages im Verzeichnis /usr/man/es (Spanische Version) und wenn er dort nicht fündig wird, in /usr/man (Englische Version). Die zweite Variable teilt dem Pager less mit, das er den Latin1 Zeichensatz benutzen soll. Dabei gehen wir natürlich davon aus, das wir less als Standard Pager für man benutzen wollen. Die Standard Auswahl kann ebenfalls in der Datei ../../common/November1997/man.config (s.o.) eingestellt werden. Wenn der Benutzer bash als Shell verwendet, können die beiden Variablen wie folgt gesetzt werden:

	export LANG=es
	export LESSCHARSET=latin1

Im Falle von csh bzw. tcsh wäre das:

	setenv LANG es
	setenv LESSCHARSET latin1

Der Benutzer kann diese Variablen in den Initialisierungs Dateien für die entsprechende Shell setzen (.bashrc bzw. .login).

 

Literaturhinweise


Dem LinuxFocus team schreiben
© Miguel Angel Sepulveda
LinuxFocus 1999

Übersetzt von Jens Link