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Digitale Bildkomposition mit Photoshop

von Juan Manuel Sepúlveda

Aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt von Sebastian Wenzler 
 

Einführung

Nachbearbeitung gescannter Bilder

Schnibbeln und schneiden

Szenen in 3D

Digitale Bilder

Letzte Lichteffekte

Einführung

Der enorme Zuwachs an Webseiten im Cyberspace hat einen großen Bedarf nach Grafikdesignern geschaffen. Außerdem leben wir inmitten einer grafischen Revolution. Jeden Tag hören wir von neuer, aufregender und billigerer Hardware für den Desktop-User.

Ich arbeite als Grafikdesigner in Spanien. Meine letzten Arbeiten beinhalten die Komposition gescannter Bilder, welche mit einer Reihe von Spezialeffekten und Filtern behandelt wurden, um ihre Qualität zu verbessern, mit Hintergrundbildern, welche mittels diverser kommerzieller Anwendungen zur Erstellung von 3D-Grafik realisiert wurden.

Vor einigen Jahren war ich sehr erfreut und aufgeregt über die wunderbare Entwicklung vom "Gimp" (Graphical Image Manipulation Program). Während meiner professionellen Arbeit benutze ich jedoch meistens Programme wie Photoshop, Illustrator, Extreme3D und 3D Studio - eine lange Liste von kommerzieller Software für das Grafikdesign.

 

Vor einigen Wochen entschieden Phil und ich uns dazu, den aktuellen Stand der Freeware-Tools, wie Gimp, zu untersuchen, um einen Vergleichstest zwischen ihnen und den beliebtesten Publishing-Tools zu starten. Der Grundgedanke sieht wie folgt aus:
Jede folgende Ausgabe des LinuxFocus soll ein Praxislabor enthalten, in welchem wir eine Grundtechnik des digitalen Grafikdesigns beschreiben und zeigen, wie diese mit kommerzieller Software, wie zum Beispiel Photoshop, bewerkstelligt wird und uns dann ansehen, wie dies im Gimp gemacht wird.

 

Dieser erste Artikel erklärt eine Technik zur Erstellung von künstlichen Bildern, welche auf eingescannten Photos basieren. Als Beispiel habe ich mir einen kleinen Scherz mit meinen Neffen erlaubt. Dabei möchte ich noch erwähnen, daß ich der Bruder von M. A. Sepulveda, dem Herausgeber des LF, bin.

Zuerst will ich das Endresultat zeigen. Zur Vorgehensweise: als Erstes habe ich das Photo eingescannt, daraufhin mit Photoshop die Farbkanäle repariert und es anschließend mit einer "quick mask" (Automaske) ausgeschnitten.

Gotzilla Strikes Back!

Nachbearbeitung gescannter Bilder

Scanner machen oft Fehler bei der Erfassung des Blau-Kanals. Fast jede verfügbare Publishing-Software ermöglicht es, das Bild in die einzelnen Farbkanäle zerlegt zu betrachten. Auf der anderen Seite ist es möglich die Farbtreue des Bildes zu überprüfen, indem man eine RGB-Trennung durchführt. Wenn man nun den Blau-Kanal des Bildes untersucht, wird man sofort zahlreiche Fehler in dem gescannten Bild erkennen. Meistens tauchen diese Fehler auf, weil die Qualität des Scanners nicht dem entspricht, was wir erwarten oder es bestehen Hardwarebegrenzungen und -fehler in den Digitalkameras.
 
 
Gescanntes Originalbild 
 
Detail des Blau-Kanal 
Es ist schwer die Menge des Rauschens in dem rechten Bild abzuschätzen, wenn man das Ganze in einem Browser betrachtet. Es ist nämlich so, daß die meisten Browser nur eine niedrige Auflösung und Farbtiefe unterstützen. Trotzdem kann man wahrscheinlich immer noch die umfassende Verschlechterung des Bildes erkennen - es sieht sehr verrauscht aus. Ich würde nun gerne Schritt für Schritt erklären, wie man dieses Bild repariert, weil es sehr interessant ist und Spaß macht. Jedoch ist es wohl besser Sie an einen wahren Meister auf diesem Gebiet weiterzuleiten - Adobe's Creative Director Russell Brown. Auf dieser Tip-Seite von Adobe sind unzählige Tips und Techniken aufgeführt, wie man seine Photos digital repariert. Es wäre einfach nur dumm von mir dies hier zu wiederholen.

 

Schnibbeln und schneiden

Daniels Bild
Daniels Abbild aus dem reparierten Photo herauszuschneiden ist nicht schwer. Alles was Sie brauchen ist etwas, was recht unbekannt ist: Geduld und eine ruhige Maus!

Ich dachte, es wäre wunderbar, ein gutes Grafik-Tablett für Computer-Grafik zu besitzen. Allerdings hat nicht jeder eine derartige Kontrolle über sein Budget. Also ist die einzig verbleibende Methode, die Benutzung des "quick mask editing mode" (Adobe Photoshop). Klicken Sie hierzu auf das "Edit in Quick Mode"-Feld. Dieses findet sich in der Toolbar. In diesem Modus wird alles was Sie malen maskiert (d.h. geschützt (protected)). Es ist eine sehr interessante Technik, da wir alle Sorten von Pinseln in all ihren Modi benutzen können. Zum Beispiel gibt es da den dissolve-Modus des Pinsels, welcher die Maske des Objektes auf eine ganz bestimmte Art verschwimmen läßt.

Lassen Sie uns nun ansehen, wie wir Daniels Silhouette auswählen Im "qick mask edit"-Modus wählen wir einen Bleistift aus und zeichnen vorsichtig eine Linie um die Silhouette. Vergewissern Sie sich dabei, daß die Linie fortlaufend ist, da andernfalls später alles auseinanderbrechen wird. Daraufhin wählen Sie aus der Toolbox den Farbtopf an und füllen den kompletten Innenteil der Silhouette aus. Zu allerletzt klicken Sie auf "Edit in Standard Mode", welches sich wiederum in Ihrer Toolbox befindet. Das war's Leute! Nun ist alles außer der maskierten Region ausgewählt. Als nächstes gehen sie zu Select > Inverse, um unseren kleinen Freund zu selektieren. Jetzt können wir ihn irgendwohin kopieren und einfügen.

Wenn der Ausschnitt des ausgewählten Objektes nicht exakt dem entspricht, was wir wollten, so können wir immer noch die Ränder des Objektes glätten. Die Auswahl wird einfach wieder invertiert (Select > Invert), um den Hintergrund zu packen. Als nächstes erweitern wir die Auswahl um einige Pixel. Wieviele das sind, kommt auf die Größe des Bildes an. Sie sollten ein wenig damit üben, bis Sie ein Gefühl dafür entwickelt haben. Aus dem Select-Menü wählen wir dann eine Feder-Größe von einigen Pixeln (wiederum hängt dies von der Gesamtgröße des Bildes ab). Normalerweise sollten 1 oder 2 Pixel reichen. Nun da wir den ausgewählten Bereich angepaßt haben, können wir den Hintergrund löschen. Dazu drücken wir die Entf-Taste. Die entstandene Silhouette hat nun eine glatte Form und eine weichfließende, weiße Aura drumherum.

Das Auswählen im "Quick Mask" Modus ist das allergenauste und korrekteste, wenn es auch die meiste Zeit beansprucht. Auf der anderen Seite erfordern nicht alle Situationen diese Technik. So ist es zum Beispiel bei Objekten, welche sich farblich stark vom Hintergrund unterscheiden günstiger und mit weniger Aufwand verbunden, wenn man die "magic wand" oder eine Methode, welche die Auswahl mit Hilfe der Farbe vornimmt, benutzt.

Szenen in 3D

 

3D-Szenarien können mit einer Vielzahl von Programmen erzeugt werden. Für das LinuxFocus-Beispiel habe ich Extreme 3D 2.0 von Macromedia benutzt. 

Extreme 3D ist ein sehr nützliches Programm und es ist um einiges einfacher in der Bedienung als 3D Studio; allerdings ist es nicht so vielseitig. Beide Anwendungen lassen einen mit Texturen und Lichteffekten spielen. Unser Hauptziel ist es aber sicherzustellen, daß alle Objekte in Farbe und Leuchtkraft übereinstimmen. Es ist sehr wichtig bei dieser Art von Arbeit eine 3D-Grafikkarte zu besitzen, weil man dadurch eine höhere Rendergeschwindigkeit erreicht.

Ich würde Ihnen empfehlen, den sehr interessanten Artikel über die 3Dfx-Beschleunigerkarte zu lesen, welcher in der Januar `98-Ausgabe des LinuxFocus erschienen ist.

Digitale Bilder

Sie können jederzeit zusätzliche, digitale Bilder Ihrer Komposition hinzufügen. Es gibt eine große Anzahl von CDs mit Bildersammlungen zu kaufen und eine Unmenge an Bildern im Web (natürlich müssen Sie die entsprechenden Copyrights berücksichtigen). Digitale Bilder aus Galerien in unsere Werke einzufügen, kann die Wirkung der endgültigen Komposition verstärken. Man muß einfach nur sicherstellen, daß die Farbe und die Helligkeit am Ende angepaßt werden.

Letzte Lichteffekte

Wenn erst einmal alle Bilder für die Komposition zugeschnitten und skaliert sind, müssen wir noch die Farbskala und die Helligkeit anpassen. Vielleicht ist das der allerschwerste Teil jeder Komposition. Die zur Verfügung stehenden Werkzeuge sind: Farbebenen (levels), Farbgleichgewicht (color balance), Helligkeit/Kontrast (brightness/contrast), Färbung/Sättigung (Hue/Saturation), Angleichung (equalize) und Variationen dieser. Sie sollten ein wenig mit diesen experimentieren, um ein Gefühl für deren Auswirkungen auf Farben und Töne zu bekommen.

Hier sind einige Kompositionen mit einfachen Lichteffekten:
   


Für weitere Informationen:  
© 1998 Juan Manuel Sepúlveda
Diese Webseite wird unterhalten von Miguel A. Sepulveda und Franz-Josef Lücke.